Altstadtrundgang

 

1. Altes Rathaus und Marktbrunnen

Das Alte Rathaus wurde in den Jahren 1575 bis 1577 mit geschwungenen Renaissancegiebeln errichtet. Nach dem Krieg wurde es nach fast völliger Zerstörung in vereinfachter Form wieder aufgebaut. Seit der Innenrenovierung in den Jahren 1996 bis 1998 beherbergt es heute das Standesamt und die Tourist-
Information. Weiterhin werden Aufgaben im Fremdenverkehrsund Kulturbereich wahrgenommen. Neben standesamtlichen Trauungen finden hier Kulturveranstaltungen, Empfänge und Ehrungen statt. Am Giebel zur Marktseite befindet sich ein Glockenspiel, ein Geschenk der Stadtsparkasse zum 700. Geburtstag der Stadt im Jahre 1989 (Spielzeiten siehe Eingang). Die Vorderfront ziert das Halterner Stadtwappen (stilisiertes Pferdehalfter) sowie eine Sonnenuhr. Der Marktplatz ist seit jeher Treffpunkt für Jung und Alt, für Einwohner und Besucher der Stadt. Er wurde in den Jahren 1983/84 "verkehrsfrei" gestaltet. Der Brunnen von 1988 erinnert an die vormals hier vorhandene Schwengelpumpe, die bis 1907 der Wasserversorgung diente. Die bronzene Figurengruppe schuf der Halterner Künstler Helmut Schlüter im Jahre 1988.

2. Rekumer Tor

Die vormals sogenannte "Rekenbiärger Paorte" war eines der vier alten Tore der Stadtbefestigung von Haltern. Im 17. Jahrhundert wurden hier einmal jährlich "Holzgerichte" abgehalten. Die Informationstafel vermittelt einen Eindruck von der ehemals imposanten Anlage.

3. Heimathaus (Spieker)

 
 
Das Heimathaus wurde in den Jahren 1988/1989 mit der Unterstützung von Vereinen und der Stadt Haltern am See durch den Heimathausverein errichtet. Es dient heute als Begegnungsstätte für Halterner Einwohner und Gäste.

4."Mutter Anna"

 

Das Mutter-Anna-Standbild, das in einer Halterner Bildhauerwerkstatt hergestellt wurde und an dem alljährlich im September zu "Kreuzerhöhung" auch die Halterner Kreuztracht mit dem fast 700 Jahre alten Leidenskruzifix vorbeizieht, wurde 1998 mit einer modern gestalteten Schutzkonstruktion umfasst. Im Gebäude "Muttergottesstiege" hinter der Statue befinden sich u.a. die Zweigstelle der Volkshochschule Dülmen/Haltern am See/ Havixbeck sowie Büros der Stadtverwaltung Haltern am See.

5. Lohmännken

Sagenumwobene Figur aus Haltern am See. Die Figur des niederländischen Künstlers te Kulve wurde im Mai 2001 von der Halterner CDU-Seniorenvereinigung gestiftet.

6. Erlöserkirche

Die evangelische Kirche wurde 1912 im historisierenden Jugendstil errichtet. Sie ersetzte die zu klein gewordene Kirche an der Rekumer Straße in Höhe der Wehrstraße der damaligen Kirchengemeinde Dülmen-Haltern aus dem Jahre 1855. Ende der 90er Jahre des 20. Jahrhunderts wurde das Paul-Gerhardt-Haus (Gemeindehaus) neben der Kirche errichtet.

7. Ehrenmal

Das Ehrenmal für die Toten der Weltkriege, aus dem Jahre 1960, verkörpert in eindrucksvoller und stark emotionalisierender Weise die Totenklage einer Mutter mit ihren Kindern.

8. Stadtbücherei mit Museum für Buch- und Druckkunst

Seit 1984 ist hier die Stadtbücherei untergebracht. Die Bücherei beherbergt zudem das Museum für westfälische Buch- und Druckkunst.

9. Gänsemarkt

 
 
Der im Volksmund so bezeichnete Markt wurde 1990 in seiner jetzigen Form gestaltet. Mit der Absicht, die Bedeutung der Halterner Sande und des Halterner Wassers zu dokumentieren, wurde durch die Initiative der Halterner Wirtschaft hier ein  Brunnen und ein Quarzmineralienlehrpfad (Informationstafel) geschaffen. Das Gänseensemble von den Bildhauern Janos Gyarmathy (Rumänien) und Laszlo Szatmari Juhos (Ungarn) ist ein Geschenk der Plattdeutschen Bühne Haltern aus dem Jahre 1992. Es unterstreicht die Bedeutung dieses idyllischen Fleckchens, dass durch den giebelständigen Fachwerkbau aus dem Jahre 1611 (Haus-Nr.15), dem ältesten erhaltenen Ackerbürgerhaus in Haltern am See, harmonisch ergänzt wird. Seit 1999 findet hier jeweils im November der Gänsemarkt statt.

10. Siebenteufelsturm

Als Zeugnis der Geschichte stehen ein Rest der Stadtmauer aus dem 16. Jahrhundert und der "Siebenteufelsturm", der im Jahre 1502 erbaut wurde. Die Namensgebung konnte bis heute nicht exakt ergründet werden. Seit 1996 wird das Monument im Rahmen der Aktion "Lichtzeichen" in den Herbst-/Wintermonaten
in außergewöhnlicher, attraktiver Weise illuminiert. Der Teich mit dem "Holzweg" erinnert heute an den alten Stadtgraben, der einst die ganze Stadt umschloss und aus der Lippe gespeist wurde. Auf dem Kärntner Platz, ca. 30 Meter vom Turm entfernt, befand sich von 1907 bis 1945 das durch Kriegseinwirkung zerstörte, Römisch-Germanische Museum. Hieran erinnert eine Gedenktafel des Vereins für Altertumskunde und Heimatpflege Haltern e.V. an der Mauer des jetzigen Parkplatzes (Nähe Bushaltestelle).

11. Merschtor und Brunnenskulptur

       

Die hier von dem benachbarten Geldinstitut als Geschenk  anlässlich des 700. Stadtgeburtstages im Jahre 1989 errichtete Brunnenplastik des Raesfelder Künstlers Hermann Kunkler erinnert an den sogenannten "Essener Überfall" im Jahre 1652 an dieser Stelle, an der bei der Fundamentlegung Mauerreste des alten Stadttores gefunden wurden. Den Bereich des Merschtores dekorieren seit 1997 die sogenannten "Schwebenden Gärten", die mit großem Engagement des Vereins "Haltern aktiv" errichtet wurden.

12. Kardinal-von-Galen-Park und Rathaus

          

Der Kardinal-von-Galen-Park ist die grüne Oase am Rande der Altstadt. Seinen Namen hat der Park vom Münsteraner Kardinal Clemens August Graf von Galen (siehe Informationstafel vor dem Denkmal), dem hier für sein Eintreten für Verfolgte während der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft ein Denkmal
errichtet wurde. Das Monument wurde von einem in Haltern vertretenen Unternehmen im Jubiläumsjahr 1989 gestiftet. Im gleichen Jahr wurden im Rahmen eines Symposiums die Kunstwerke im Park an Ort und Stelle geschaffen. Das Rathaus der Stadt Haltern am See wurde im Jahre 1987 erbaut. Zwischen dem Rathaus und der Musikschule befinden sich die Polizeiwache und eine Außenstelle des Kreisgesundheitsamtes. Die Fassade schmückt ein Werk des Halterner Künstlers Hermann Moog (1901-1974). Unabhängig vom Altstadtrundgang empfiehlt sich ein Spaziergang durch den Park.

13. Städtische Musikschule

    

Das Gebäude beherbergte bis 1974 die Verwaltung des ehemaligen Amtes Haltern. Nach der kommunalen Neuordnung im Jahre 1975 als Verwaltungsgebäude der neuen Stadt Haltern genutzt, fand im Jahre 1989 die städtische Musikschule hier ihr Domizil. Die Figurengruppe des Rheiner Künstlers Josef Krautwald dokumentiert seit 1990 die Nutzung des Hauses.

14. Varus-Skulptur

Als Dauerleihgabe der Halterner Kulturstiftung Masthoff erinnert die im Jahre 2003 vom Rietberger Künstler Dr. Wilfried Koch geschaffene Skulptur "Der gescheiterte Varus" an den römischen Feldherrn, der im Jahre 9 n. Chr. mit seinen Truppen in Germanien unterging. Der gewählte Standort in der Nähe des mittelalterlichen Stadtturmes soll die frühe, römische mit der erst später beginnenden, städtischen Geschichte Halterns verbinden.

15. Altes Pastorat

 

Das alte Pastoratsgebäude aus der Zeit um 1800 ist heute als Baudenkmal ein bedeutendes Zeugnis der Orts- und Regionalgeschichte.

16. Ehemaliges Vikariegebäude

Das ehemalige Vikariegebäude, heute als privates Wohnhaus genutzt, ist mit seinem tiefen Vorgarten ein optischer Hochgenuss in der Altstadt. Das auf barocke Herrenhaus-Elemente verweisende Baudenkmal ist in seiner Erscheinung einzigartig in Haltern am See.

17. Mühlstein und Mühlenstraße

Der auf Initiative eines benachbarten Geschäftshauses im Rahmen der Straßenneugestaltung 1986 mit einem Mühlstein gestaltete Sprudelbrunnen stellt einen optischen Blickfang in der Mühlenstraße dar und erinnert daran, dass diese Straße durch das "Mühlentor" zur städtischen Mühle führte. Der Mühlstein stammt aus der ehemaligen Mühle in Haltern-Hullern.

18. Mühlentor

Das "Mühlentor" ist das älteste schriftlich überlieferte Stadttor. Die vorhandene Mühle zu "Wedershem", die spätere "Stadtmühle", ging im Jahre 1339 in den Besitz der Stadt Haltern mit der Erwähnung über, dass die Mühle "vor dem Tore der Stadt" liegt.

19. Lipptor

An diesem östlichen Stadttor floss bis zum Jahre 1570 die namensgebende Lippe unmittelbar vorbei. In der Nähe befand sich ein Verladekran, der urkundlich 1597 erstmalig erwähnt wurde.

20. Jüdischer Friedhof

Dieser Friedhof befindet sich seit dem Jahre 1767 an dieser Stelle unmittelbar außerhalb des alten Stadtgrabens. Am 26. Januar 1997 wurde für die während der NS-Gewaltherrschaft verfolgten jüdischen Mitbürger ein Gedenkstein enthüllt, der in der Form einer alttestamentarischen Gesetzestafel von einer Halterner Steinbildhauerei gestaltet wurde. Auf dem Granitstein sind neben einem hebräischen Segensspruch die Namen der von 1933 bis 1945 verfolgten jüdischen Mitbürger und ein Klagelied zu lesen.

21. St. Sixtus-Kirche

Halterns Hauptkirche, 1877 nach Plänen von A. Hanemann im neugotischen Stil errichtet, beherbergt bedeutende historische Werke mittelalterlicher Kunst. Aus dem 16. Jahrhundert stammt der eindrucksvolle Antwerpener Schnitzaltar. Das imposante, sagenumwobene Gabelkruzifix aus dem frühen 14. Jahrhundert führt alljährlich im September die Kreuzerhöhungsprozession an, deren Tradition bis ins Jahr 1736 zurückgeht. Eine Besichtigung der Kirche wird empfohlen. Rechts neben der Kirche befindet sich die denkmalgeschützte Mariensäule aus der Zeit um 1900, die sich durch ihre aufwändige Gestaltung von ähnlichen Objekten dieser Zeit abhebt.