Projekt Grabenstiege
Um der historischen Innenstadt, im Detail der Haupteinkaufspassage „Rekumer Straße“ eine attraktive und repräsentative Funktion als „Tor zur Innenstadt“ zu geben, ist die Notwendigkeit für die Aufstellung eines Bebauungsplans zwecks einer qualitativ hochwertigen Innenentwicklung immer mehr in den Fokus geraten. Dieser Schritt wird erforderlich, um anstehende Veränderungen aufgrund von Verkaufsabsichten städtebaulich sinnvoll zu koordinieren. Das betroffene Gebiet liegt im westlichen Teil des Innenstadtgebiets und umfasst Immobilien des ehemaligen Kodi-Marktes, des Hotels Sondermann und des Nettomarktes. Auch die Entwicklung der Ladenlokale an der Rekumer Straße, die teilweise in desolatem Zustand sind, muss berücksichtigt werden.
Das Ziel dieses Vorhabens ist es, städtebauliche Fehlentwicklungen durch isolierte Veränderungen zu vermeiden und den gesamten Bereich sorgfältig zu planen. Hierbei sollen Bauvorhaben frühzeitig in Zusammenarbeit mit der Verwaltung geplant werden. Im nördlichen Teil des Gebiets werden Flächen an der Kreuzung Lavesumer Straße/Nordwall einbezogen, die eventuell im Rahmen eines Verkehrskonzepts umgestaltet werden könnten.
Das Hauptziel des geplanten Bebauungsplans ist die Sicherung einer geordneten städtebaulichen Entwicklung. Dazu gehören die Stärkung der Versorgungsfunktion des Stadtzentrums, angemessene Bebauungsdimensionen, die Berücksichtigung von Klima- und ökologischen Aspekten sowie eine gute Wegeerschließung für nachhaltige Verkehrsmittel und Aufenthaltsqualität. Der Plan legt den Grundstein für eine attraktive Quartiersentwicklung und ermöglicht der Stadt, Plansicherungsinstrumente gemäß BauGB zu nutzen.
Im Zuge dessen wurden bereits erste städtebauliche Konzepte im Rahmen eines Workshops erarbeitet und bilden derzeit die Grundlage für die weitere Planung. Hierbei wird der gesamte Bereich einer Neugestaltung durch Abriss des Bestandes aufgrund maroder Bausubstanz und unstrukturierter Anordnung unterzogen. Die Raumkanten werden akzentuiert und eine klare Gliederung zum Nordwall geschaffen, während die Gestaltung zur Rekumer Straße kleinteiliger erfolgt um im Einklang mit der vorhandenen Gestaltungssatzung zu bleiben. Die Weiterentwicklung des Grünzugs steht im Fokus. Zudem ist eine neue Platzgestaltung geplant, die eine Öffnung der Rekumer Straße und Muttergottesstiege umfasst.
Nachhaltigkeit spielt eine wichtige Rolle mit Gründächern und Grünfassaden sowie einem durchdachten Energiekonzept. Ein Mobilitätskonzept ist ebenfalls Teil der Planung, und eine neue Tiefgarage könnte mit der schon vorhandenen Tiefgarage der Muttergottesstiege verbunden werden und so eine großzügige innerstädtische Parkfläche bilden. Die Zufahrt am Nordwall wird in Zusammenarbeit mit Verkehrsplanern überprüft.
Die Hinterlandbebauung entlang Nordwall und Grabenstiege wird über eine zweite Reihe realisiert. Im Rahmen des NRW URBAN Projekts wird eine Quartiersentwicklung durch einen neutralen Akteur verfolgt. Die geplanten Nutzungen umfassen gewerbliche Nutzung im Erdgeschoss, Wohnen (auch für besondere Nutzergruppen) und Büros im Obergeschoss.