Projekt Steverbrücke

Steverbrücke

 

Die Rad- und Fußwegebrücke über die Stever in der Nähe des Walzenwehrs stellt eine wichtige Verbindung für die Nahmobilität in Haltern am See dar. Früher verlief hier die Ortsteil verbindende Straße nach Hullern. Mit dem südlich der alten Trasse liegenden Neubau der B 58 fiel das ehemalige Brückenbauwerk in den 1970er Jahren allerdings weg. Wie zu jener Zeit nicht unüblich, wurde der Radverkehr bei der Planung der neuen Bundesstraße eher stiefmütterlich behandelt. Eine bedarfsgerechte An- bzw. Einbindung des Radverkehrs wurde versäumt. Erst im Jahre 2006 wurde an historischer Stelle eine neue Schrägseilbrücke für den Fuß- und Radverkehr gebaut. Die Brücke erwies sich aus Sicht der Nutzer als großer Erfolg und wichtiger Lückenschluss. Die bauliche Qualität stellte sich allerdings nach nicht einmal 15 Jahren als weitaus weniger positiv heraus. Wegen erheblicher Mängel konnte die Brücke ab 2020 nicht mehr freigegeben werden. Da die Brücke inzwischen zu einem unverzichtbaren Element des städtischen Radverkehrsnetz geworden ist, aber eine Sanierung unwirtschaftlich war, hat der Rat der Stadt Haltern am See einen Neubau an gleicher Stelle beschlossen. Die neue Brücke wird, wie ihre Vorgängerin, als Schrägseilbrücke in Stahlbauweise mit geneigten Pylonen ausgeführt. Im Vergleich zur alten Brücke wird die Fahrbahnbreite aber um mehr als einen Meter auf vier Meter vergrößert, und auf beiden Seiten erhält sie zusätzlich einen 1,5 m tiefen und 10 m breiten Balkon, um Fußgängern und Radfahrern ausreichend Platz zum Verweilen zu bieten, ohne den passierenden Verkehr zu stören. Wichtigster konstruktiver Unterschied wird allerdings die um das ca. 20-fache erhöhte Traglast sein. Die Unwirtschaftlichkeit einer Sanierung begründete sich nämlich im Wesentlichen in der sehr geringen Traglast der Vorgängerin, die neben der Alltagsnutzlast zusätzliche Belastungen durch Gerüste oder Wartungsfahrzeuge nicht hergab. Die Eröffnung der Brücke ist im Sommer 2024 geplant.